Nein sagen für Profis

 

Wie viele Führungskräfte wird man jeden Tag mit zig Anfragen konfrontiert: Kannst du hier ein Event moderieren? Kannst du da eine Herausforderung lösen? Kannst du bitte deine Einschätzung abgeben? Hast du schon auf die Urlaubsplanung geschaut? Dazu kommen Anfragen von außen: Können Sie einen Vortrag halten? Nehmen Sie an unserer Umfrage teil? Wir hätten Sie gern in unserer Jury! Es gibt zig Methoden, sich selbst besser zu organisieren. Doch die bringen nichts, wenn man eines nicht kann: Nein sagen.

  1. Ja sagen kann jeder

    Das Problem: Man sagt viel zu oft Ja, wenn man Nein sagen sollte. Der Grund ist simpel: Ja sagen ist leicht. Man muss niemanden enttäuschen. Man zeigt sich hilfsbereit, leistungsstark, positiv. Für ein Ja muss man keine Begründung liefern. Ja sagen kann jeder.

    Nur: Wer ständig Ja sagt, der erreicht seine Ziele nicht – zumindest nicht seine eigenen. Die vielen kleinen Gefälligkeiten halten einen von den wichtigen Aufgaben ab. Am Ende arbeitet man zu Zeiten, an denen man sich erholen sollte. Oder aber man macht so viele Zusagen, dass man sie nicht mehr einhalten kann. Man wird das, was man als Führungskraft niemals sein darf: unzuverlässig.
  1. Jedes Ja hat seinen Preis

    Wenn man zu jemandem Ja sagt, der über eine Kooperation sprechen will, kann man in der Zeit nicht für das Team da sein. Wenn man zusagt, Vorträge zu redigieren, kann man nicht an seiner Strategie arbeiten. Wenn man abends Präsentationen vorbereitet, kann man nicht für die Partner:in oder die Kinder da sein. Dann ist man weder die Chef:in noch die Partner:in, die man sein will.

    Deshalb muss man daran arbeiten, an den richtigen Stellen Nein zu sagen. Was hilft? Erstens: Innehalten. Anstatt gleich zuzusagen, versuche zu prüfen: Lässt das der Kalender zu? Zu was muss man Nein sagen, um hier Ja zu sagen? Zahlt es auf meine Ziele ein, wenn man das tut?

    Dafür muss man zweitens seine Ziele im Blick haben. Auch da hilft eine weitere Methode: Man versucht, sich nur drei große Ziele für die nächsten Monate vorzunehmen, drei kleinere Ziele für jede Woche, drei Prioritäten für jeden Tag abzuarbeiten. Dieser Fokus hilft, zu entscheiden, ob man zu etwas Ja oder Nein sagt.
  1. Die Not-to-do-Liste

    Und noch ein weiterer Tipp: Man muss sich eine Not-to-do-Liste anlegen. Eine Liste mit Dingen, die man nicht mehr tut (in Jurys sitzen, Präsentationen für anderer Leute prüfen). Diese Liste wächst, und im Gegensatz zu einer langen To-do-Liste macht dies gute Laune. Etwas auf die Not-to-do-Liste zu schreiben ist ein Schritt hin zu mehr Fokus – und weniger Stress.
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